MENSCHEN- UND UMWELTFREUNDLICHE VERNETZUNG

Kommunikation ohne unnötige Strahlenbelastung

gesund verNETZt ist ein gemeinnützig tätiger Verein, der sich für eine gesundheits- und umweltverträgliche, menschenrechts- und datenschutzkonforme Digitalisierung und Mobilfunkversorgung einsetzt.
Wir fördern einen vertrauensvollen, ausgewogenen und demokratischen Diskurs rund um Risikobeurteilung, Verordnungen und Gesetze. Dabei beziehen wir uns insbesondere auf die nicht-thermischen biologischen Effekte von elektromagnetischer Strahlung und den diesbezüglichen aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung.

Aktuelles

Der englische Kurzfilm „Remembering Nearfield“ von Sean A. Carney thematisiert eindrücklich das Leben mit der Diagnose EHS. Der neunminütige Film wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt und auch prämiert.

Unseren aktuellen Newsletter zum Thema „Passenden Wohnraum finden“ lesen Sie hier.

Der plötzliche Tod von Michèle Rivasi macht uns fassungslos! Wir haben sie als beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt, die ihren Überzeugungen folgte und politisches Durchsetzungsvermögen besaß. Sie war Vorreiterin in ihrem Einsatz für Menschen und Umwelt, hat immer wieder auch auf die gesundheitlichen Risiken drahtloser Technik aufmerksam gemacht und für mehr Akzeptanz elektrosensibler Menschen in der Gesellschaft geworben. Erst im vergangenen Februar konnte auf ihre Initiative hin ein Workshop im EU-Parlament zu Elektrohypersensibilität stattfinden, bei dem auch zwei unserer Mitglieder teilnahmen. Sie zeigte klare Haltung und trat für mehr Transparenz ein, um die Interessen europäischer Bürgerinnen und Bürger zu wahren. Für uns ist der Bericht zur ICNIRP (Internationale Kommission für den Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung) zentral, den sie gemeinsam mit Prof. Klaus Buchner verfasste und in dem die Verflechtungen von Kommission und Mobilfunkindustrie beleuchtet werden. Ihr Engagement, ihren Mut und ihre Empathie werden wir schmerzlich vermissen.

Michèle Rivasi, französische Politikerin, seit 2009 Abgeordnete im Europäischen Parlament, verstarb überraschend am 29. November 2023 in Folge eines Herzinfarkts.

Vom 8.-10. Juni waren wir mit einem gemeinsamen Stand mit diagnose:funk auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Drei Tage voller intensiver Gespräche, die Broschüren und Flyer waren am Samstag fast komplett vergriffen. Unser neuer, transparenter Abschirm-Baldachin aus Adamantan wurde gerne genutzt und war gut geeignet, um die Funkbelastungen durch Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und andere Funkquellen zu messen. Etliche Besucher waren verblüfft, dass ihre Geräte auch im Flugmodus und manche sogar im ausgestellten Zustand strahlen. Daran wird deutlich, dass bessere Verbraucherinformationen vonseiten der Hersteller dringend vonnöten sind.

Viele der Gespräche drehten sich auch um die Digitalisierung und ihre Folgen, insbesondere in Schulen und Kindergärten. Unsere LiFi-Demonstration am Stand stieß auf reges Interesse. Alternativen zu dauerstrahlenden Geräten gibt es, mit LiFi oder mit kabelgebundenen Geräten. Auch ein klassenbezogenes Abschalten der WLAN-Router ist möglich, wird bisher aber selten von Seiten der IT-Firmen angeboten. Hier brauchen wir allgemein breiter aufgestellte Informationen zu den unterschiedlichen Möglichkeiten.

Unseren gemeinsamen Flyer zum Kirchentag finden sie auf der Seite von diagnose:funk.

Einige Eindrücke von drei spannenden und belebten Tagen auf dem Kirchentag 2023:

Einladung der Organisatoren des europäischen EHS-Treffens und des Vorstandes von Europeans for Safe Connections (ESC) zur zweiten Ausgabe des europäischen EHS-Treffens in der weißen Zone an der französisch-belgischen Grenze!

Die Anmeldung ist ab sofort möglich.  

Samstag, 17. Juni: Eines der größten EHS-Treffen in Europa
Wir freuen uns, Sie am 17. Juni 2023 zur 2. Auflage des Europäischen EHS-Treffens an der französisch-belgischen Grenze begrüßen zu dürfen! Unsere Philosophie für diese Veranstaltung bleibt dieselbe wie im letzten Jahr: grenzüberschreitende Begegnungen, Handlungsorientierung und eine gemeinsame Botschaft der Hoffnung. Diese zweite Ausgabe wird einen europäischen Schwerpunkt haben: Wir werden die Europaabgeordnete Michele Rivasi und die neue Dachorganisation Europeans for Safe Connections (ESC) und ihre Mitglieder begrüßen, um unsere gemeinsamen Anstrengungen über die Grenzen hinweg zu verbinden und unsere Botschaften für die EU-Institutionen in Brüssel sichtbar zu machen. Es ist uns daher eine Freude, sie zu der Veranstaltung einzuladen, damit sie den anwesenden EHS-Mitgliedern das Projekt vorstellen können. 

Sonntag, 18. Juni: Workshop-Tag, organisiert von ESC
Der Sonntag steht den Mitgliedern des ESC und allen, die am Aufbau dieser neuen europäischen Initiative interessiert sind, offen. Gemeinsam mit Ihnen werden wir Workshops zu folgenden Themen organisieren: Mit welchen Themen, Projekten und Aktionsplänen sollte sich der WSA in den kommenden Jahren beschäftigen? Es ist an der Zeit, auf europäischer Ebene gegen die EMF-Verschmutzung vorzugehen, lasst uns einen ESC aufbauen, der die Rechte der europäischen Bürger verteidigt!Es werden Workshops veranstaltet, deren Ergebnisse später als Ideen für die Strategie des ESC dienen werden.Hier ist das vorläufige Programm für den Workshop am Sonntag:
10.00 – 10.15:    Begrüßung und Programm des Tages
10.15 – 10.30:    Weitere Informationen über den ESC
10.30 – 10.45: Mit welchen Themen, Projekten und Aktionsplänen sollte sich der ESC in den kommenden Jahren beschäftigen? Brainstorming mit den Teilnehmern für Workshop-Vorschläge: Schlagen Sie die Workshops vor, an denen SIE gerne teilnehmen würden.
10.45 – 11.15:     Kaffeepause + Präsentation der Ergebnisse des Brainstormings und der von Ihnen gewählten Workshops.
11.15 – 12.00:      Beginn der Workshops
12.00 – 13.00:    Mittagessen
13.00 – 14.00:    Fortsetzung der Workshops
14.00 – 14.50:    Plenarsitzung mit Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops.
14.50 – 15.00:    Verabschiedung und Dank an alle. 
Wir erwarten am Samstag bis zu 150 Personen und hoffen, dass 40 bis 50 Personen an diesem wichtigen Brainstorming am Sonntag teilnehmen werden. Zögern Sie nicht, einige der aktivsten Mitglieder vorzuschlagen, sich uns am Sonntag anzuschließen!  
An diesem Tag wird es eine französisch-englische Übersetzung geben, um den Austausch zu erleichtern. Die verschiedenen Mitglieder des ESC kommen von weit her (Holland, Deutschland, Dänemark usw.), um an dieser Veranstaltung teilzunehmen.  
Weitere Infos unter:
https://en.mavieenmodeavion.com/rassemblement-ehs 

Mitte Oktober fand die internationalen Tagung „Zur aktuellen 5G/Mobilfunkdiskussion – Risiken und Perspektiven“ im Goethe-Museum Düsseldorf teil, die von der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. organisiert worden war. Neben neuesten Erkenntnissen waren hier Akteure aus aller Welt kennen zu lernen. Die Tagung war voller Aufbruchstimmung, auch die internationalen Gäste und Abgeordneten des Europaparlaments waren begeistert und inspiriert. Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen war es für uns alle sehr wichtig, sich wieder persönlich zu treffen und austauschen zu können.

Einzelne Vorträge sind auf der Seite der Kompetenzinitiative abrufbar: https://kompetenzinitiative.com/duesseldorf-2022/

Zur Traueranzeige

Prof. Dr. Hecht, hochgeschätzt u.a. als Pathophysiologe an der Charité, hat in seinem Leben mehr als 1000 Elektrohypersensible behandelt und betreut. Seine vielfältigen Forschungen nicht nur auf diesem Gebiet helfen uns bis heute. Hochbetagt war er im September verstorben und wir beschlossen, als mobilfunkkritische Bewegung eine gemeinsame Traueranzeige zu finanzieren. Gesund verNETZt e.V. hat dieses Geld eingesammelt und die Formulierungsvorschläge aller Organisationen und Einzelpersonen koordiniert.

Die gegenwärtigen Grenzwerte bilden weder die wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitliche Wirkungen noch die rechtlichen Erfordernisse ab.

Über ein Jahr haben wir deshalb mit einem interdisziplinären Team daran gearbeitet, auszuloten ob es Möglichkeiten gibt, den Normgeber aufzufordern, dass die anerkannten biologischen Wirkungen des Mobilfunks durch nicht ionisierende Strahlen mit den rechtlichen Anforderungen zusammengebracht werden können und Regelungsdefizite geschlossen werden.

Es zeigen sich deutliche verfassungsrechtliche und fachgesetzliche Handlungserfordernisse. Aber da es eine 100% Sicherheit nicht geben kann, wird in der deutschen Gesetzgebung eine undefinierte Risikoabwägung in der Politik getroffen. Eine Verpflichtung zum Handeln gibt es nur, wenn bestehende Regelungen „untragbar“ geworden sind. In der politischen Risikoabwägung fließen neben den gesundheitlichen und ökologischen auch gesellschaftliche, finanzielle, wirtschaftliche, arbeitsmarkt- und parteipolitische Aspekte mit ein. Wir mussten respektieren, dass die normgebenden Ebenen in Deutschland aktuell die derzeitigen Regelungen gesellschaftlich als tragbar einstufen und das Prinzip der Vorsorgepolitik (EU §191) freiwillig ist. Sobald sich Handlungsspielräume ergeben, werden wir auf diese erarbeiteten Grundlagen zurückgreifen.

Weitere Vereinstätigkeiten

Für den Kirchentag 2023 in Nürnberg haben wir gemeinsam mit diagnose:funk einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten angemeldet. Aufgrund der guten Erfahrungen von diagnose:funk erhoffen wir uns auch dieses Mal die nötige Aufmerksamkeit von umweltbewegten und sozial engagierten Menschen. Wir freuen uns auf den regen Austausch.

Auf vielen Ebenen der EU ist Elektrohypersensibilität (EHS) anerkannt. Somit ergibt sich die Frage, warum der Anerkennungsprozess in Deutschland ins Stocken geraten ist. Mit dieser Fragestellung haben wir uns im Juni 2022 an die Ärztekammer gewendet. Diese hat uns empfohlen, dass wir uns mit der Fragestellung zur Anerkennung von Elektrohypersensibilität als Krankheit an die Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) wenden.

Eine Antwort der GHUP haben wir trotz vielfältiger Rückfrage nicht erhalten.

Gemeinsam mit der Kompetenzinitiative, dem Bündnis Verantwortungsvoller Mobilfunk Deutschland und dem Bundesvorstand der ÖDP haben wir im Juli 2022 ein ausführliches Schreiben an die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Frau Lemke, gerichtet. Wir haben beschrieben, dass sich die Kenntnislage zu Risiken und möglichen Gefahren durch die nicht-ionisierende Strahlung (NIS) des Mobilfunks in jüngster Zeit verdichtet haben. Aus unserer Wahrnehmung ergibt sich daraus eine neue Grundlage zur Risikobewertung der nicht-ionisierenden Strahlung des Mobilfunks hinsichtlich Gefahrenschutzes und Vorsorge. Wir haben diesbezüglich zum Dialog eingeladen.

Derzeit basteln wir an der optimalen Bauweise für einen Abschirmbaldachin, der bundesweit leihweise zur Verfügung gestellt werden soll, beispielsweise für Veranstaltungen, an der Elektrohypersensible ohne Abschirmung nicht teilnehmen könnten. Die Anforderungen: mehrere Menschen unterbringen, durchsichtig genug sein, um auch von innen Präsentationen verfolgen zu können, mobil genug, um verschickt werden zu können, möglichst ohne Metall, damit Felder nicht verstärkt werden – nicht die einfachste Aufgabe ;-). Auch die Finanzierung ist noch im Planungsmodus.

Kennenlernen – Mitmachen

Wenn Sie neugierig geworden sind und Interesse an unseren Themen und Arbeitsweisen haben, schauen Sie doch bei unseren monatlichen gesund verNETZt-Meetings vorbei! Dort können Sie uns kennenlernen und sich mit uns austauschen. Senden sie einfach eine Mail an  .

Normalerweise findet das Meeting jeden letzten Montag im Monat statt.

Wir arbeiten zusammen mit Verbraucherschutzorganisationen, wissenschaftlich arbeitenden Vereinigungen, Bürgerinitiativen, Medizinern, Juristen, Naturwissenschaftlern, anderen Fachleuten und Betroffenen  – und laden alle zur Zusammenarbeit ein, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen, unsere Forderungen unterstützen und deren Expertise für die Erreichung unserer Ziele förderlich ist.

Unter anderem sind das: